Honda und Volvo haben Probleme mit dem Insassenschutz
Honda holt weltweit über 4.000 Exemplare des ZR-V aufgrund einer möglichen Beschädigung der Kopfstütze in die Werkstatt. Über 8.500 Volvo XC90 benötigen einen Check der Gurtschlossverankerung.
Honda hat eine Rückrufaktion für das Modell ZR-V des Modelljahres 2023 gestartet. Betroffen sind Fahrzeuge, die zwischen April und September des vergangenen Jahres produziert wurden. Weltweit sind das knapp über 4.000 Einheiten, davon 526 in Deutschland. Das Problem liegt einem Sprecher von Honda Deutschland zufolge in einer möglichen Beschädigung der Kopfstütze am rechten Vordersitz (also am Beifahrersitz bei links gelenkten Fahrzeugen und am Fahrersitz bei Rechtslenkern).
"An der Montagelinie in der Fahrzeugfabrik wurde die rechte vordere Sitzeinheit möglicherweise im Bereich der Kopfstütze beschädigt, weil die Position des Sitzes auf der Transporteinheit nicht korrekt war. Dadurch kam es zu einem unvorhergesehenen Kontakt der Kopfstütze mit dem Transportgestell. Infolgedessen kann die Kopfstütze nach vorne gebogen worden sein und aufgrund dieser Beschädigung die Insassen nicht wie vorgesehen schützen", begründete der Sprecher den Rückruf.
Bisher seien keine Unfälle aufgrund dieses Fehlers gemeldet worden, betonte er. Als Abhilfemaßnahme tauschen die Vertragsbetriebe die Kopfstütze und den Sitzrahmen kostenlos aus, falls sie eine Verformung feststellen. Der interne Aktionscode für diese im Februar gestartete Rückrufaktion ist "6HL". Der Vollzug der Aktion ist im Honda Garantiesystem (MaRIS) erkennbar.
Gurtschloss-Kontrolle bei Volvo
Zum zweiten Rückruf: Beim Volvo XC90 der Modelljahre 2015 bis 2024 sind die Verankerungsbolzen für ein Gurtschloss der zweiten Sitzreihe möglicherweise nicht mit dem richtigen Drehmoment angezogen. Im schlimmsten Fall könnte sich das Schloss bei einem Unfall "lösen und die Schutzwirkung des Gurtsystems beeinträchtigen", warnt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
Trotz des langen Bauzeitraums sind weltweit nur 8.555 SUV von dem Rückruf betroffen. Auf Deutschland entfallen davon der Behörde zufolge 504 Einheiten. Bei den Fahrzeugen muss die Befestigung des Gurtschlosses überprüft und bei Bedarf die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden. Im Volvo-System wird die Maßnahme unter der Kennung "R10259" vermerkt. Fragen zu der Aktion beantwortet die Hersteller-Hotline unter der Rufnummer 0221/9393393. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)
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